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Edralyn Potencia (Ehemalige der Schule der Marienschwestern) mit ihrem Mann.

"Für mich ist er ein Held"
Edralyn Potencia ist 31 Jahre alt und verliess 2001 die Mädchenschule der Schwestern Maria in Santa Mesa (nahe Manila) mit ihrem High-School-Abschluss. Seit fünf Jahren ist sie verheiratet und hat zwei Jungen (drei und ein Jahr alt).
Nach der High-School bekam sie eines der begehrten Stipendien und bestand die Prüfung zum Bachelor of Science mit Auszeichnung. Derzeit arbeitet sie als Ingenieurin in einem grossen Betrieb.
Ich stamme aus einer armen philippinischen Familie. Wir lebten auf dem Land, mein Vater arbeitete mal als Bauer, mal als Fischer und mal als Schreiner. Er war wirklich fleissig, aber mit seinen Freunden gab er das wenige Geld auch schnell wieder aus. Und so verdiente meine Mutter mit dem Verkauf von Früchten und kleinen Souvenirs unseren Lebensunterhalt. An den Wochenenden begleiteten wir sie auf die Passagierschiffe, die an unserer Insel vor Anker gingen. Doch alles, was wir verkaufen konnten, reichte nicht aus. Nie werde ich die Schande vergessen, als mein Bruder und ich kurz vor dem Schuljahresende aufgerufen wurden, weil wir im Rückstand mit den oft nur geringen Schulgebühren waren. Obwohl wir zu den Besten in unseren Klassen gehörten, begann ich schon damals zu begreifen, was Elend bedeutet.“
Doch dann bekam Edralyn einen Platz in der Schule für Mädchen in Santa Mesa und ihr Leben, ihre Lebensperspektive änderte sich.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass die Schule wirklich sehr gut war. Im ersten und zweiten Jahr am College waren mir viele der Lerninhalte schon bekannt. Selbst unsere Dozenten waren erstaunt, was uns die Schwestern alles beigebracht hatten.
 
Nie werde ich die erste Geburtstagsfeier bei den Schwestern vergessen. Dieser 15. August war so überwältigend. Wir bekamen wirklich alle Geschenke, es gab eine große Geburtstagstorte und viele andere leckere Sachen zu Essen. Jeder war einfach nur glücklich an diesem Tag. Von allen Seiten tönte es >Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag<. Diesen Tag vermisse ich heute sehr.“
Als zweifache Mutter arbeitet Edralyn von 9.00 bis 18.00 Uhr im Büro. Eine liebevolle Nanny kümmert sich während dieser Zeit um die Kinder. Am Wochenende kann sie sich ganz um die Kinder kümmern während ihr Mann in der Regel auch am Samstag zur Arbeit geht.
„Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen der Familie. Nach der Messe um 11.00 Uhr machen wir meist einen Ausflug oder treffen uns mit Freunden.“
Auch ihre Eltern hat sie nicht vergessen.
„Wir führen ein einfaches Leben. Geben aber gerne von dem weiter, was wir uns verdienen. Meinen Eltern haben wir beim Bau eines Hauses aus Zement geholfen und seit drei Jahren unterstützen wir die Schulen der Schwestern Maria regelmäßig.“
Obwohl sie Pater Schwartz nie persönlich kennenlernte, würdigt sie sein Wirken.
„Für mich ist er ein Held, der so viele Kinder und Familien aus der Armut gerettet hat. Er hat ihnen die Möglichkeit zu einem besseren Leben gegeben, ihre Träume zu erfüllen und in einer tiefen Beziehung zu unserem Schöpfer zu leben. Er war ein Vorbild als Diener und in seinen Wertvorstellungen. Für mich gehören Pater Schwartz und die Schwestern unzertrennlich zusammen. Ich werden ihnen immer sehr dankbar sein.“